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1. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 430

1825 - Altona : Hammerich
430 Geschichte Geisel lebte, und ward König. Die Aemter ver- theilte er den Meistbietenden, und seine Unter- thanen behandelte er willkürlich. Die Juden, hierdurch zur Verzweiflung gebracht, machten sich unter den Makkabäern unabhängig, so oft auch Epiphanes versuchte, sie wieder zu unter- jochen. Die Vormünder des Philometor in Ae- gypten machten Ansprüche an Palästina, Phö- nicien und Cölesyrien. Epiphanes aber siegt, dringt in Aegypten selbst ein 170, läfst den Phi- lometor in Memphis krönen, und belagert den Physkon in Alexandria 109, wiewohl vergebens. Wie er sich zurückzieht, schliefsen die Brüder Frieden. Erbittert kehrt er wieder 168, erobert aufs neue einen Theil Aegyptens, als C. Popi- lius ihm den Befehl des römischen Senats über- bringt, und Epiphanes mufste Aegypten verlas- sen. Da es ihm immer an Geld fehlte, wollte er den Dianen - Tempel zu Persepolis plündern, ward aber von den Einwohnern abgewehrt, und starb auf der Rückreise eines schrecklichen To- des, als er nach Judäa ziehen wollte, eine Nie- derlage seiner Feldherren zu rächen. 2 Makkab. g. — Er hinterliefs einen 9jährigen Sohn, Antio- chus V. Eupator, und als Vormund desselben seinen Bruder Philipp. Aber die Syrer überga- den dem Erzieher des Prinzen, Lysias, die Ver- waltung des Reiches,^und Philipp mufste fliehen. Während indefs Lysias den Krieg gegen die Ju- den mit Glück fortsetzt, kömmt Philipp mit per- sischer Unterstützung wieder, und bemächtigt sich der Hauptstadt Antiochia. Doch Lysias kehrt schnell zurück, und Philipp mufs weichen. — Jetzt aber kam Demetrius, auf Rath des Geschichtschreibers Polybius aus Rom entflohen: er findet eine Partei in Syrien , nimmt Eupator und Lysias gefangen, läfst sie hinrichten, und wird von den Römern als König anerkannt. Ge- gen die Juden vermag er nichts, macht sich auch bald bei Unterthanen und Nachbaren so verhafst, dafs der als Sohn des Epiphanes auf-

2. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 476

1825 - Altona : Hammerich
476 Geschichte Rechtsfälle. — In dieser Zeit breitete sich der karthagische Handel auf Inseln und Küsten aus. . Sie legen eine Kolonie auf Ebu.sus (Ivica) an, L i:' 160 Jahre nach Stiftung der Stadt; sie breiten sich aus auf den balearischen Inseln, auf Sardi- nien und Cyrnus (Korsika) ; etabliren sich bei Gades und schöpfen dort aus den Silber-Berg- werken. Wahrscheinlich kommen sie auch schon früh nach Italien. — Auch in die umliegenden Gegenden Afrika’s schickte Karthago Kolonien aus, den Acker zu bauen; und Utira wurde unter dem Namen der Bundesgenossenschaft Un- terthanin. Doch gehorchten diese Verbündeten ungern, daher jeder landende Feind eine gute Aufnahme fand. — Krieg mit den Phocäern um 550 um Korsika : die Karthager siegen. — Aus die- ser Zeit, wo nicht früher, ist der Ylepnrxovg Han- nonis, eine Entdeckungsreise an der West-Küste von Afrika. (S. Gosselin’s Erläuterung derselben im zweiten Bande meiner Untersuchungen S. 6 — 45 5 93 —109-) Zweite Periode. Blüthe Karthago’s. Kriege auf Si- cilien bis auf den ersten puni- sehen Krieg} 264 vor Chr,, 490 a. u. c. Die Staatsverfassung ist jetzt eingerichtet ; doch erheben sich häufig Tyrannen, die Uni ruhen erregen. Handlungssucht leitet. — Ihr 509 Traktat mit den Römern beweis’t ihren frühem Handel in Italien, und die Absicht, mehr Land für ihre Handlung in Latium zu erhalten. Sar- dinien und Korsika besafsen sie schon. Doch mufs sich Sardinien bald nachher losgerissen haben; denn es werden mehrere Feldherren, As- drubal und Hamilkar, nach dieser Insel gesandt.

3. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 528

1825 - Altona : Hammerich
Geschichte 528 ten, wählten die Patricier mehrere Plebejer zu Senatoren (Conscripti), und gestanden Appella- tion von den Konsuln an die Volksversammlun- gen zu (Lex Valeria). Valerius daher Poplicola. 507 Dennoch nahm Porsenna, König von Clusium, 247 a. u. c. die Stadt ein, und die Römer mufsten Freiheit und Frieden unter harten Bedingungen erkaufen, den Vejentern alle Eroberungen zurückgeben, und durften kein anderes Eisen als zum Ackerbau haben. Dies ist nach Piinius (Xxxiv, 14.) und Tacitus (Hist. Iii, 72.) das Wahrscheinlichste bei einem Kriege, der durch Sage und Geschicht- schreiber ausgeschmückt ist: so die Heldentha- ten des Horatius Codes, des Mucius Cordus Scä- vola, der Cloelia. — Einen Krieg der Sabiner, mit durch Tarquinius gereizt, verhinderte Attius 503 Clausi¿s, der dagegen mit 5000 Sabinern nach 251 a. u. c. Rom ging, und unter dem Namen, Appius Clau- dius, in den Senat aufgenommen wurde. — End- lich gewann Tarquin die Lateiner, und in Rom weigern die armem Bürger den Kriegsdienst. Doch täuschten die Patricier das Volk durch die Einführung einer neuen Würde. Es ward ein 499 Dictator ernannt Lartius, nach dem Beispiele 255 a.u, c. von Alba, der, von den Konsuln erwählt, mit unumschränkter Gewalt, aber nur 6 Monate, regierte, und sich einen Magister equitum wählte. Die Bürger folgten , und Aulus Posthu- mius, der zweite Dictator, schlug die Lateiner in der berühmten Schlacht am See Regillus, dafs sie wieder dem Bündnisse beitreten mufsten, und Tarquin seine Hoffnung zur Eroberung Roms auf- 497 gab , und nach Cumä zog. 237 a. u. c. 2. Die Patricier, von ihrer Furcht vor Tar- quin frei, fingen an, das Volk härter zu drücken. Die Aermern, die während des Krieges ihre Ae- cker unbebauet lassen, oft dem Feinde Preis ge- den mufsten, wurden Schuldner der Reichen; und dem Gläubiger gaben die Gesetze das Recht, dem unzahlbaren Schuldner alle Habe zu nehmen und ihn als Sklaven zu gebrauchen. Besonders

4. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 47

1825 - Altona : Hammerich
Schöpfungs-sagcn. 47 scheidet er das Himmelsgewölbe, die Veste von der Erde. — Am dritten scheidet er Erde und Wasser, und jetzt können Pflanzen und Bäume gedeihen. Diese aber gehen nicht allmälig, son- dern auf einmal auf Gottes Geheifs hervor. — Damit diese Pflanzen fortdauern, zündet Elohim am vierten Tage die Sonne, den Mond und die Sterne an. — Jetzt können Thiere leben; diese schafft er am fünften Tage. — Und als nun die Erde mit Allem versehen ist, was dem Menschen zu seiner Erhaltung noihwendig, wird am sech- sten Tage auch er erschaffen, der Herr der Erde: ein Mann und ein Weib, ähnlich dem Bilde der Götter; denn diese waren dem Dichter menschen- ähnlich. Die andere Sage ist wohl die jüngere: sie enthält weniger Phantasie, und läfst manches mehr allmälig nach den Gesetzen der Natur ent- stehen, z. B. die Erde läfst erst Kräuter und Bäume aufgehen, nachdem es geregnet hat, Cap. 3, v. 5. 6; der Mann wird aus Erde geformt, und vom Jehovah ihm der Odem eingeblasen, v. 7; das Weib aber aus des Mannes Ribbe gebildet, v. 31 ff. Alle Versuche, die Nachrichten dieser Sagen mit den Vermuthungen und Entdeckungen neuer Physiker in genaue Uebereinstimmung zu brin- gen, sind erzwungen, und manche Ueberein- stimmung ist nur einer von Vorliebe für irgend eine Hypothese eingenommenen Einbildungskraft sichtbar. Indefs läfst sich das nicht läugnen, dafs man einiger Neueren wahrscheinliche Ver- muthungen bequem mit den hebräischen Sagen vergleichen kann. Sie führen darauf, dafs unsre Erde ehemals ganz vom Meere bedeckt, eine trübe dicke Flüssigkeit (breiartig) gewesen sei; dafs Wasser und Feuer an ihrer Bildung ge- arbeitet haben; dafs während jenes ducrh die im Innern der Erde eingeschlossene und durch Be-

5. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 49

1825 - Altona : Hammerich
Schöpfungssagen. 49 diesen organischen Körpern, die nur in südlichen Ländern zu einem vollkommenen Wachsthum ge- deihen können, finden sich jetzt im nördlichen Frankreich, Deutschland, England; und ganze Wälder, die man umgestürzt in Mooren antrifft, liegen mit der Krone nach Nordost, die Wurzel gegen Südwest. S. de Lucs Sieben geologische Briefe an Blumen- bach; in Voigts Magazin für Physik und Na- turgeschichte, B. Viii. St. 4. bis B. Xl St. 1. Beobachtungen und Wahrheiten nebst einigen Lehrsätzen, als Stoff zu einer künftigen Theo- rie der Erde von £)'oh. Reinhold Forster. Leipz. 1798- 8. Indefs hat neuerdings durch Werner’s wich- tige Entdeckungen über die Structur der Gebirge die Geognosie eine Grundlage erhalten, die ihr bis jetzt fehlte, und wenn diese Grundlage durch genauere Entwickelung erweitert wird, läfst sich durch lebendige Verknüpfung der Gebirgskunde mit der Physik im Ganzen eine höhere Ansicht der geschichtlich fortschreitenden Bildung der Erde erwarten. Was die Kombination uns als Grundzüge einer solchen Ansicht jetzt schon se- hen läfst, ist kürzlich Folgendes. Was wir selbst in den ältesten Gebirgen als die Elemente der Bildung derselben (Erden, Alkalien, Metalle) vorfinden, das erscheint noch als Produkt der abgestorbenen Pflanzen und Thiere. Aber alle Kräfte der Natur gingen in der frühesten Zeit dahin, Massen zu bilden und Organisation zu zerstören. Daher die große che- mische Kontinuität und krystallinische Energie der Urmassen, die alle Spuren von Organisation ausschliefsen. Die organisirende Thätigkeit wi- derstrebt der Massenbildung und zerstört sie, so wie im Gegentheil die Massenbilaung die Orga- nisation hemmt, zurückdrängt, umhüllt. Die fortschreitende Entwickelung der Erde zeigt uns die immer zunehmende Intensität des Lebens, ßr. Handb, d. alten Gesch. D

6. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 447

1825 - Altona : Hammerich
447 der Juden seit Cyrus. den Tempel wieder zu erbauen : aber vergeblich. Seit 637 steht eine Moschee auf dem Tempel- platze. Die Juden leben seit der Zeit durch ganz Europa und in andern Weltgegenden zerstreuet, zum Theil der bürgerlichen Vorrechte beraubt. Und vielleicht darf man ihnen diese nicht un- bedingt zugestehen, so lange sie wahre Juden, den Grundsätzen ihrer Religion treu bleiben, nach der sie das auserwählte Volk Jehovah’s sein wollen. *) i) Nach der Zerstörung Jerusalems entstanden mehrere gelehrte Schulen unter den Juden, besonders in Tiberias, die sich mit Sammlung der mündlich überlieferten Gesetze und der Erklärungen derselben beschäftigten. So ent- stand der Talmud, welcher enthält: 1. die Mischnah, die mündlich überlieferten Ge- setze, gesammelt vom Rabbi Juda dem Heili- gen, 190 bis 220; und 2. die Gemarah, Er- klärung der Mischnah: a. die jerusaleniis'clie, im 3 Jahrhundert gesammelt von Rabbi Jocha- nan; b. die babylonische, von Rabbi Asche und Jose im 5 Jahrhundert. — Targumim sind chaldäische Paraphrasen des A. T. ; das beste* ist das Targnm über den Pentateuch von On- kelos, wahrscheinlich einem babylonischen Ju- den aus ungewissem Zeitalter. — Auch wur- den neue griechische Uebersetzungen des A. T. verfertigt, von Aquila um 120, von Symma- chus um 160, und von Theodotion um 180.

7. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 404

1867 - Altona : Hammerich
404 enthält; damit geht es also zu. Der Probirstein ist ein rauher Stein (schwarzer, schieferartiger Hornstein oder künstlicher Wedgewood), aufweichen man einen Strich mit der zu untersuchenden Masse zieht. Auf diesen Strich wird ein wenig von einer scharfen Flüssigkeit gegossen (;. B. destillirter Weinessig mit einem Pulver aus 4 Loth Grünspan, 4 Loth Salmiak, 1 Quentin gebranntem Kupfer und 1 Quentin Salpeter vermischt); frißt diese Flüssigkeit Alles weg, so ist kein Gold darauf gewesen, denn das Gold wird nicht von ihr angegriffen. 14. Das Silber. Dazu kann allenfalls noch Derjenige Rath schaffen, der nicht zu den Reichen gehört; werden doch schon dem Armen Arbeitslohn und Almosen in Silber entrichtet. Freilich mit silbernen Gabeln und Löffeln, oder von silber- nen Schüsseln zu speisen, — das ist wohl nur den Reichen bescheert und Gott lasse es ihnen wohlschmecken; ein Churfürst von Sachsen hat sogar einmal von einem silbernen Tische gegessen, indem er sammt seinem ganzen Hofstaate ein großes Stück Silber, welches die Bergleute ausgegraben hatten, also benutzte. Aehnliche Stücke hat man auch schon anderstvo gefunden, denn man trifft das Silber oft gediegen in der Erde an, öfter freilich noch mit andern Stoffen vermischt oder vererzt, besonders mit Schwefel, Antimon und Arsenik. Rach ihrer Farbe führen die verschiedenen Silber- erze die Namen: Rothgüldigerz, Schwarzgüldigerz, Weißgüldigerz, Arsenik- silber u. s. w. Das Verfahren, um aus den Silbererzen das reine Silber zu gewin- nen, ist im Allgemeinen dem ähnlich, welches man anwendet, um das Eisen aus Eisenerzen herzustellen, welches oben beschrieben ist. Es besteht also im Wesentlichen aus einem Rösten und Schmelzen der Erze, ist aber doch sehr künstlich. Seinem Werthe nach ist das Silber nächst dem Golde das theuerste und edelste Metall; es ist etwas härter, als Gold, aber fast ebenso dehnbar, denn aus dem 240sten Theil eines Lothes läßt sich ein Draht von 400 Fuß Länge ziehen; auch kann man cs zu äusterst dünnen Blättchen schlagen. Es ist nicht so schwer, als das Gold, und schmilzt leichter als Gold und Kupfer, wird aber von dem Kupfer an Härte übertroffen. Im glühenden und flüssigen Zustande verändert es seine Eigenschaften zwar nicht, aber cs verliert an Gewicht, wodurch es hinter dem Golde zurücksteht. Das Silber widersteht den äußern Einflüssen auch bei weitem nicht so gut, als Gold. Silberne Löffel werden z. B. in sauren Speisen ganz schwarz, ebenso, wenn sie mit Eiern und Zwiebeln in Berührung kommen. Schon von den Ausdünstungen der Menschen im Hause, in denen etwas Schwefel sein soll, schwärzen sich die silbernen Geräthe; besonders dunkel laufen sie im Winter an, wo im Zimmer mit Steinkohlen und dergleichen schweflichten Stoffen geheizt wird. Man muß also selbst mit silbernen Geräthcn vorsichtig sein; dazu ver- anlaßt auch das noch, daß dem Silber wegen seiner Weichheit und daraus hervorgehenden leichten Abnutzbarkeit Kupfer zugesetzt wird, wenn es zu Gerathen verarbeitet wird; und dem Kupfer ist nie zu trauen. Man reinigt silberne Gegenstände leicht mit Gyps und Essig oder mit Ruß und Essig.^ Daß das Silber einen angenehmen, reinen und starken Klang hat,

8. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 406

1867 - Altona : Hammerich
------- 406 ---------- 16* Das Blei* Wollte man alle Metalle nach der Schwere ordnen, so würde das Blei den vierten Platz einnehmen, denn cs giebt nur drei Metalle, welche schwerer als Blei sind. Die Schwere des Bleies ist sprichwörtlich geworden; sogar ein tiefer, fester Schlaf wird wohl mit dem Blei verglichen. Trotz dieser großen Schwere hat aber das Blei nur eine sehr geringe Härte; es ist so weich, daß man schon mit dem Nagel des Fingers darin ritzen kann. Zienilich starke Stücke lassen sich biegen und bleiben in ihrer Stellung,. da das Blei fast gar nicht elastisch ist. Ebenso gering ist seine Zähigkeit und Dehnbarkeit, weßhalb man weder dünne Platten noch Draht aus Blei machen kann; auch hat eö keinen Klang, oder doch nur einen sehr unbedeutenden und unschönen. Non Farbe ist das Blei blänlich-weiß; es hat aber einen glänzen- den Bruch und läßt sich leicht poliren. Ebenso leicht freilich verliert es seinen Glanz, indem es an der Luft schwarzgran, matt und endlich ganz blind wird. Es setzt sich dann, wie beim Eisen ein brauner und beim Kupfer ein grüner, so beim Blei ein weißer Rost an, was jedoch sehr langsam von Statten geht. Das Blei ist ein sehr leicht schmelzbares Metall; lange vor dem Glühen wird es schon flüssig, wobei sich eine graue Haut darüber legt. Diese bildet die Bleiasche; durch fortgesetztes Schmelzen und öfteres Ab- nehmen der sich stets erneuernden Haut kann man ganze Massen Blei in Bleiasche verwandeln und aus dieser durch heftiges Glühen die sogenannte Bleiglätte oder Silberglätte herstellen. Setzt man die Bleiasche einem so mäßigen Feuer aus, daß sie nicht schmelzen kann, so wird sie erst gelb und endlich schön roth; jetzt heißt sie Menning und ist den Malern bekannt genug. Die Töpfer halten sich, um die Glasur ihrer Töpfe zu bereiten, ebenfalls an Bleiasche und Bleiglätte. Lös't sich Bleiasche in Essig auf, so entsteht der Bleizucker; derselbe wird von den Färbern angewendet, ist aber sonst ein entsetzliches Gift. — Ein künstlicheres Fabrikat aus Blei ist das Bleiweiß, ebenfalls ein Gift. Ueberhaupt hat das Blei keinen guten Ruf in der Welt. Noch bevor es, zur Flintenkugel geformt oder, unter Zusatz von Arsenik, in Schrot verwandelt, dem Menschen oder Thier einen schmerzlichen Tod bereitet, verursacht es schon in den Hütten, wo eö geschmolzen, und in den Fabriken, wo cs zu Menning, Blcizucker ». s. w. verarbeitet wird, durch die dabei aufsteigenden Dünste und seinen Stäubchen, welche, mit der Luft eingeathmet, nach und nach die Gesundheit untergraben, eine schreckliche Krankheit unter den Arbeitern, — die Bleikolik, oder die Hüttenkatze. — Bleistückchen, etwa Schrotkörner zu verschlucken, muß man sich ebenso sehr hüten, als saure Speise in Töpfe aufzubewahren, welche mit Bleiglätte glasirt sind. In beiden Fällen wird das Blei von der Säure angegriffen und in giftige Stoffe ver>vandelt. Der nützlichste Gebrauch, den man von dem Blei macht, ist unstreitig der, daß man, indem man es mit Eisen und Spießglanz vermischt, die Lettern daraus verfertigt, mit denen die Bücher gedruckt werden. Andere Anwendungen des Bleies sind bekannt.

9. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 430

1867 - Altona : Hammerich
430 Klößchen zusammen. Wird sie mit Sand vermischt, so ist sie grau oder schwärzlich, minder fett und fruchtbar. Diese Ackererde hier ist noch etwas Heller und weniger fruchtbar, — sie zerfallt leichter zu Staub und mag gerne Dünger und Regen; jene dort ist zwar noch Heller, denn sie ist von einem schweren, fetten Lehmboden ge- nommen, aber sie ist doch sehr fruchtbar; im trocknen Zustande wird sie hart. Hier ist reiner Lehm, gelbbraun von Farbe und angefeuchtet sehr schwer und bindend. Dunkler und noch fetter ist der Töpferthon dort. Leicht er- kennt ihr den Sand, den gelben und den weißen, der gar nicht Zusammen- halt, sondern in kleine Körnlein zerfällt. In ihm wächs't Nichts, aber dem Lehmboden zugesetzt, erweis't er sich als sehr nützlich, da er dessen wasser- haltende und bindende Kraft vermindert und ihn fruchtbarer macht. Endlich haben wir noch die braune Haldeerde und die schwarze Moor- erde hier. (Rothe Fuchserdc). 6. Aecker und Weiden. Das hoch und trocken liegende fruchtbare Land ist wohl von Alters her, aber nicht von Anfang an durch Einfriedigungen in Koppeln zertheilt. Dies ist erst geschehen, als „die Menschen auf Erden sich zu mehren begunnten" und Jeder gerne das Seinigc bestimmt bezeichnen wollte. Es wird, weil es hoch und trocken liegt, meist zum Kornbau benutzt. Man baut auf dem Acker, je nachdem sein Boden schwer oder leicht, lehmig oder sandig und grandig ist, Weizen und Rappsaat oder Roggen, Hafer, Gerste und Buchweizen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß es nicht gut ist, den Acker beständig zum Kornbau zu benutzen, oder mehrere Jahre nach einander dasselbe Korn auf einem Acker zu bauen. In beiden Fällen wird die Kraft des Bodens zu rasch verzehrt und hernach trägt der Acker nur wenig ein. Wenn er daher eine Reihe von Jahren als Kornfeld gedient hat, so wird er eine Zeit lang als Weide benutzt, wo er nur Gras und Futterkräuter trägt. Währenddeß sammelt er neue Kraft und ist wieder zum Getreidebau zu verwenden. Wie gesagt, beobachtet der Landmann dabei einen gewissen Saatwcchsel, denn wie ein Thier mehr Fleisch und ein anderes mehr Fische ißt, ein drittes aber hauptsächlich von Pflanzen sich ernährt, so nehmen auch die Kornarten verschiedene Nah- rungsstosse aus dem fruchtbaren Erdreiche, welches gar vielerlei Bestandtheile enthält. Hat also im ersten Jahre der Weizen das Scinige herausgenommen, so findet der Roggen tm andern Jahre ein Anderes, was ihm mundet, u. s. f. Ueberdies düngt der Landmann fast alljährlich seinen Acker; der Dünger aber zerfällt und indem er sich mit der Ackererde vermischt, giebt er ihr neue Kraft. — Das Mergeln geschieht nicht so häufig; denn der Mergel, eine gelbliche oder bläuliche Erdart, die mit dem Thon Aehnlichkcit hat, wirkt noch viele Jahre nachher, während die Kraft des Düngers in wenigen Jahren, oft in einem einzigen verbraucht ist. Außer den schon genannten Getreidearten baut man auf Aeckern noch Kartoffeln, Kohl, Rüben, Erbsen, Wicken, Klee, Flachs, Hanf und in einigen Gegenden auch Taback, Krapp, Waid u. s. w. Kartoffeln und Kohl werden gepflanzt, das Uebrige wird gesäet. Um das Land zum Kornbau benutzen zu können, ist viel Arbeit erfor- derlich. Die erste Arbeit nach dem Düngen ist das Pflügen. Der Land- mann pflügt seinen Acker oft nur einmal, oft mehrmals. Das gepflügte Land wird, wenn es für die Aufnahme des Saatkorns noch nicht eben genug ist,

10. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 438

1867 - Altona : Hammerich
------ 438 ----------- Baumes am wenigsten Schaden anrichtet, setzen sie die breite Schrotsäge an der entgegengesetzten Seite, etwa 2 Fuß über der Erde an und durchsägen den Stamm bis aus ein kleines Stück, welches eben stark genug ist, den Baum im Gleichgewicht zu erhalten. Dann treiben sie in den Schnitt einen Keil mit Axtschlägen hinein, nachdem sie die Säge (oft mit großer Mühe, weil die Last des Baumes auf ihr ruht), herausgezogen haben. Dadurch neigt sich der Baum schon ein wenig nach der Fallrichtung. Endlich wird an der Seite, wo der Stamm nicht durchsägt ist, noch eine Kerbe mit der Axt aus- gehaucn, was den Sturz des Baumes veranlaßt. Ist man nicht ganz sicher, daß der Baum die beabsichtigte Richtung einschlägt, so hilft man mit Stricken nach, welche in ziemlicher Höhe befestigt sind und womit man ihn hinüberzieht. Ganz gefahrlos ist das Fällen großer Bäume nicht, denn zuweilen haben die Arbeiter kaum Zeit, den Aesten des Baumes, wenn er mit majestätischem Schwünge und fürchterlichem Krachen dahinstürzt, auszuweichen. Der gefällte Baum wird zuerst von allen Aesten und Zweigen, die zum Theil beim Sturze geknickt und gebrochen sind, befreit; dann schält man, falls die Rinde Gerbeftosf enthält, wie dies z. B. bei Eichen der Fall ist, diese ab, und endlich wird der Stamm selbst zertheilt, wenn er nicht unbehauen weggeschafft werden soll. Dies geschieht zuweilen, wenn er zu Bauholz be- stimmt ist; oft wird er aber auch für diesen Fall auf der Stelle, wo er gefällt ist, zu passenden Stücken zerschnitten. Soll er nur Brennholz liefern, so wird er in Stücke von gleicher Länge, etwa 2^ — 3% Fuß, zersägt; diese dicken, runden Klötz.e werden mit der Axt und dem Keil gespalten und geben das Kluftholz. Von den Aesten und den ganz dünnen Stämmen erhält man das Knüppelholz; aus den Zweigen werden Reiffgbündel oder Wellen gemacht, — Krattholz. Kluft- und Knüppelholz wird in Haufen von 6 Fuß Länge und 6 Fuß Höhe aufgeschichtet, deren Tiefe oder Breite von der Länge der Scheite abhängt. Ein solcher Haufen heißt ein Faden oder eine Klafter Holz. In einigen Gegenden schichtet man siebenfüßige Faden. Das Kohlenbrcnnen. Ein so gutes und bequemes Brennmaterial auch das Holz ist, so kann man doch ein besseres aus ihm bereiten, und zwar durch Brennen. Das klingt sonderbar, hat aber seine vollkommene Richtigkeit. Das Holz enthält nämlich außer demjenigen Stoffe, der beim Verbrennen die Hitze von sich giebt, dem eigentlichen Brennstoffe oder Kohlenstoffe, eine Menge erdiger, salziger und wässeriger Theile, sowie Gummi und Harz, welche dem Holze die Eigen- thümlichkeit geben, mit heller Flamme zu brennen, wobei sich Rauch ent- wickelt und Ruß absetzt. Da nun Rauch und Ruß beim Feuer unter Um- ständen sehr lästige Zugaben sind, so hat man versucht, diejenigen Stoffe aus dem Holze zu entfernen, welche Rauch und Ruß erzeugen, so daß der Koh- lenstoff rein und unverniischt zurückbleibt. Dies geschieht durch Feuer. Wollte man aber das Holz so brennen, wie es gewöhnlich in Oefen und auf dem Heerde geschieht, wo die Luft frei hinzutreten kann, so würde es zu Asche verbrennen und keine Kohle zurücklassen. Beabsichtigt man Kohlen zu brennen, so muß die Luft abgehalten werden und die Erhitzung sehr langsam geschehen; das Holz muß in bedeckten Haufen oder in abgeschlossenen Räumen langsam schwelend Man nennt dies das Kohlenbrennen und die Leute, welche sich damit beschäftigen, Kohlenbrenner oder Köhler. Das Kohlcnbrcnnen hat den Zweck, die Kohle des Holzes möglichst rein herzustellen, in welchem Zustande
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